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Methode

Photorecherche

Ein Set aus einer Polaroid-Kamera und Notizpapier wird benutzt, um im Alltag nervige Situationen zu fotografieren und zu beschreiben. Das Sofortbild wird auf das Papier aufgeklebt und die nervige Situation darauf beschrieben.

Ziel der Methode
  • Entdeckung von Herausforderungen im Alltag
  • Kommunikation über diese Herausforderungen
  • Austausch über gemeinsam zu lösende Herausforderungen im Alltag
Phase
Altersgruppe 6-90
Gruppengröße 1-6
Sozialform Einzeln, Partner:innenarbeit, Kleingruppe, Remotearbeit
Dauer Vorbereitung: Zusammenstellung des Photo Probe Kits, ggf. Versand an die Zielgruppe.
Durchführung: mehrere Tage
Nachbereitung: Einsammeln der Photo Probe Kits
Material Polaroid Sofortbildkamera, DIN A4 Papier als Notizpapier, Klebstoff, Stifte
Sonstiges

Beschreibung

Ein Photo Probe Kit wird pro teilnehmender Person aus der Zielgruppe zusammengestellt und an die Personen verteilt. Sie werden eingeladen, an mehreren Tagen einer Woche darauf zu achten, was sie nervt. Von dieser Situation sollen sie ein Foto machen. Das Foto dürfen sie auf ein Papier aufkleben und beschreiben mündlich oder in schriftlichen Sätzen kurz die nervende Situation. Das ist der erste Schritt zur Bedarfsanalyse. Diese Methode ist auch für Menschen geeignet, die keine Entwickler:innen sind.

Durchführung

Vorbereitung

Photo Probe Kits erstellen und verteilen. Sie bestehen aus:

  1. Polaroid-Einmalkamera
  2. gelbes DIN A4 Papier
  3. Stifte
  4. Klebstoff oder Klebstreifen
  5. 3 große FlipChart-Bögen

Durchführung

Teilnehmende anleiten: Bitte fotografiert in der nächsten Woche an verschiedenen Tagen Situationen, die euch nerven. Nehmt das Foto, klebt es auf das Papier und schreibt kurz darunter, warum diese Situation euch nervt. Zum nächsten Treffen sollen alle die beklebten und beschrifteten Papiere mitbringen. Alle Teilnehmende werden beim nächsten Treffen gebeten, 2 Nerv-Situationen auszuwählen, die entsprechenden Papiere allen zu zeigen und die 2 Nerv-Situationen zu erläutern. Die Gruppe fragt nach, bis sie das Nervige an der Situation gut verstanden hat. Die Moderation fragt die Gruppe, wie sie diese Nerv-Situation betiteln will, klebt das gelbe Papier auf einen großen FlipChart Bogen und schreibt den Titel drüber.

Dazu ein Beispiel: Ein Mädchen möchte die Betreuerin sprechen, geht zu deren Büro, diese ist verschlossen. Das Mädchen ärgert sich, dass sie die Betreuerin nicht findet. Sie fotografiert die verschlossene Tür. Die Polaroidkamera druckt das Bild. Das Mädchen nimmt das Bild, klebt es auf das gelbe DIN A4 Papier oben und schreibt drunter: "Ich wollte die Betreuerin sprechen, aber sie ist nicht in ihrem Büro. ich weiß nicht, wo sie ist. Das nervt mich."

Nachbereitung

Die Kameras und das Material werden eingesammelt.

Aus den vorgestellten Nerv-Situationen der einzelnen Teilnehmenden wählt die gesamte Gruppe ein, zwei oder drei Situationen aus (beispielsweise durch das anonyme Kleben von 3 Klebepunkten pro Person auf die bevorzugten gelben Papiere), die die Gruppe in einem intensiveren Ideenentwicklungsprozess einer Lösung oder Veränderung zuführen will.