Jugendliche als Expert:innen
Jugendliche machen mit und forschen gemeinsam mit dem INTIA-Team der TH Köln. Denn nur die Jugendlichen selbst wissen, was sie in ihrem Leben und besonders dort, wo sie wohnen, verbessern können. Zusammen mit dem INTIA-Team erkunden sie ihren Alltag und erfinden technische oder digitale Hilfen. INTIA erhielt Fördergelder, damit die Wissenschaftler:innen der TH Köln und Jugendliche zusammen arbeiten können.
Der Projekt-Ansatz
Digitale Technik erleichtert den Alltag und lässt viele Menschen an etwas teilhaben, was ohne sie unerreicht bliebe. Sie kann helfen, selbständiger zu leben und eigene Entscheidungen zu treffen. Man kann bei etwas mitmachen ohne zu reisen und sich mit anderen verbinden, sogar online neue Freunde finden. Aber nicht alle haben den gleichen Nutzen von den Technologien. Manche Menschen brauchen eine individuelle technische Lösung für ihr Zuhause, die es nicht als fertiges Produkt zu kaufen gibt. Das Projektteam will Menschen befähigen, technische Lösungen selbst zu erfinden und diese mit Spaß an der Sache gemeinsam zu gestalten.
Das Vorgehen
Während der Forschungsphase besuchte das Projektteam Wohneinrichtungen der Sozialen Arbeit, um mit Jugendlichen gemeinsam zu erforschen, wo es Lücken und Bedarf im Alltag gibt. Gemeinsam entwickelten das Projektteam und jugendliche Mitentwickler:innen Ideen und erste technische Prototypen. Langfristiges Ziel des Projektes ist es, Einrichtungen der Sozialen Arbeit Bausteine für technische Lösungen zur Verfügung zu stellen. Die Methoden sind so gestaltet, dass Fachkräfte der Sozialen Arbeit, andere Betroffene sowie Selbsthilfeinitativen selbständig damit arbeiten können. Technikexpert:innen bietet das Projektteam seine Ergebnisse zur eigenen Nutzung, zum Nachbau und zur Weiterentwicklung als Open Source Material an. Alle wissenschaftlich interessanten Fragen aus dem Projekt werden auf dieser Plattform gesammelt und sollen Impulse für aufbauende Forschungsarbeiten setzen.
Besondere Herausforderungen
Während der Corona Pandemie konnten die geplanten Projektarbeiten aufgrund umfangreicher Betretungsverbote in den Partner-Einrichtungen nicht fortgeführt werden. Es brauchte neue Kommunikationswege und erforderte ein Umdenken von allen Beteiligten. Das Projektteam musste sich mit Datenschutz, der Auswertung von großen Mengen digitaler Daten und ihrer Aussagekraft auseinandersetzen. Die notwendige theoretische Forschung zu Themen wie zum Beispiel Inklusion in digitaler Form rückte in den Vordergrund. Neue Wege der digitalen Partizipation wurden aufgebaut und erprobt. Ein Fazit ist, dass die digitale Zusammenarbeit den direkten zwischenmenschlichen Austausch nicht ersetzen kann.
Beteiligte
INTIA wird von unterschiedlichen Menschen – Wissenschaftler:innen, Fachkräften der Sozialen Arbeit, (Forschungs-)Einrichtungen und Betroffenen – vorangetrieben, die Hand in Hand zusammenarbeiten.
Projektteam
Das INTIA-Projektteam besteht aus ungefähr zehn Personen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Die Professor:innen sind: Prof. Dr. lsabel Zorn (Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Schwerpunkte Digitale Medienbildung in der Sozialen Arbeit), Prof. Dr. Stefan Bente (Fakultät für lnformatik und lngenieurwissenschaften, Schwerpunkt Softwaretechnik), Prof. Birgit Mager (Fakultät für Kulturwissenschaften, Köln lnternational School of Design KISD, Schwerpunkt Service Design) und Prof. Dr. Christian Kohls (Fakultät for lnformatik und lngenieurwissenschaften, Schwerpunkt Soziotechnische Systeme). Hinzu kommen wissenschaftliche Mitarbeiter:innen aus allen vier wissenschaftlichen Disziplinen. Sie heißen Hanna Thielmann, Carola Janda und Caroline Kortekaas (Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften), Marc Schmidt, Dennis Wilk und Jan Seidler (Fakultät für lnformatik und lngenieurwissenschaften) sowie Janina Rösch (Köln lnternational School of Design KISD). Unterstützt werden alle von den Hilfskräften Miriam Hafki und Johannes Jülich (Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften) und Duane Meurer (Köln lnternational School of Design KISD).

Stefan Bente
INFORMATIK

Birgit Mager
SERVICE DESIGN

Christian Kohls
SOZIOTECHNIK
Praxispartner
Das Forschungsprojekt INTIA hat drei Wissenschaftspraxispartnerschaften (kurz WPKs), die von Anfang an dabei sind. Es sind die Diakonie Michaelshoven, die Evangelische Jugendhilfe Godesheim und die Fachstelle für Jugendmedienkultur (FJMK). In den Einrichtungen dieser Partner konnten Praxiseinsätze durchgeführt und gemeinsam an Forschungsfragen gearbeitet werden.

Diakonie Michaelshoven
Seit 70 Jahren gibt es die Diakonie Michaelshoven. Sie setzt sich für soziale Belange ein. In über 200 Einrichtungen begleiten, fördern und betreuen die Mitarbeiter:innen viele Menschen.
Website
Evangelische Jugendhilfe Godesheim
Die Evangelischen Jugendhilfe Godesheim ist ein Jugendhilfeverbund. Sie ist in dem Bereich der Kinder-, Jugend-, Behinderten- und Gesundheitshilfe tätig.
Website
Fachstelle für Jugendmedienkultur (FJMK)
Die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW unterstützt Bildungseinrichtungen und Institutionen. Die FJMK hilft bei der Gestaltung der medienpädagogischen Arbeit.
WebsiteFachbeirat
Der Fachbeirat hat die Aufgabe, das Forschungsprojekt mit der Expertise seiner Mitglieder zu unterstützen und zu beraten. Die Mitglieder sind:
Dr. Tom Bieling (HAW Hamburg
)
Prof. Dr. Ingo Bosse (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
)
Dr. Julius Deutsch (Kommhelp e.V.
)
Fabian Hesterberg (Institut für Inklusive Bildung NRW
)
Prof. Dr. Heidi Schelhowe † (FabLab Uni Bremen
)
Gerhard Seiler (iRights.Lab GmbH
)
Bernhard Spelten (PIKSL
)
Finanzielle Förderung
Das Forschungsprojekt INTIA wird von 2019-2023 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert. Die Förderung ist Teil der Fördermaßnahme "Lebensqualität durch soziale Innovationen" (FH Sozial). Das Projekt heisst: "Inklusive Entwicklung von Methoden und Technologien für digitale Hilfen zur Alltagsbewältigung in der Behinderten- und Erziehungshilfe (INTIA)" und ist unter dem Förderkennzeichen 13FH534SX7 im Förderkatalog des Bundes auffindbar.
BMBF
BMBF ist die Abkürzung für Bundesminsterium für Bildung und Forschung. Das Ministerium ist eine Einrichtung der deutschen Regierung. Jedes Jahr hat das BMBF Geld zur Verfügung und unterstützt damit Projekte im Bereich Bildung und Forschung.
