Jugendliche als Expert:innen
Es sind die Jugendlichen selbst, die am besten wissen, was sie in ihrem Umfeld stört und was sie verbessern möchten. Zusammen mit dem INTIA Team erforschen sie ihren Alltag und erarbeiten technische oder digitale Lösungen, um diese Verbesserungen zu erreichen.
Der Projekt-Ansatz
Digitale Technik erleichtert den Alltag und sorgt dafür, dass mehr Menschen an Dingen teilnehmen können, von denen sie sonst ausgeschlossen wären. Sie kann helfen, selbständiger zu leben und eigene Entscheidungen zu treffen. Man kann bei etwas mitmachen, ohne dass man sein Zuhause verlassen muss. Man kann sich online mit anderen verbinden und sogar neue Freund:innen finden.
Aber nicht alle Menschen können die vorhandenen Technologien gleich gut nutzen. Sie brauchen individuelle technische Lösungen für ihren Alltag, die es nicht als fertiges Produkt zu kaufen gibt. INTIA will Menschen in die Lage versetzen, technische Lösungen selbst zu erfinden und diese mit Spaß und gemeinsam mit anderen zu gestalten.
Das Vorgehen
Das Projekt-Team hat Einrichtungen der Sozialen Arbeit besucht, um mit Jugendlichen und Fachkräften zu erforschen, wo es im Alltag Probleme und Bedarf gibt. Gemeinsam mit den Jugendlichen entstanden daraufhin Ideen und erste technische Prototypen. Langfristiges Ziel des Projekts ist es, Einrichtungen der Sozialen Arbeit Bausteine für technische Lösungen zur Verfügung zu stellen. Damit sollen Fachkräfte, Betroffene und Selbsthilfe-Initiativen selbständig arbeiten können. Die Ergebnisse des Projekts sind als Open-Source-Material verfügbar, damit Technikexpert:innen diese nutzen, nachbauen und weiterentwickeln können.
Besondere Herausforderungen
Während der Corona-Pandemie konnten die geplanten Projektarbeiten in den Partner-Einrichtungen nicht fortgesetzt werden, weil niemand Zutritt hatte. Die Beteiligten mussten umdenken und neue Wege finden, um sich auszutauschen. Daraus entstand die Idee, ein mobiles Labor in Form eines Koffers mit Inhalten zur Technikentwicklung zu schaffen, das man ausleihen kann. Das Projekt-Team musste sich mit Datenschutz sowie mit großen Datenmengen und ihrer Aussagekraft beschäftigen. Forschungsfragen rückten in den Vordergrund, so zum Beispiel die digitale Inklusion. Gleichzeitig wurden neue Wege der digitalen Partizipation aufgebaut und erprobt. Am Ende war allen klar: Die digitale Zusammenarbeit kann den direkten Austausch zwischen Menschen nicht ersetzen.
Beteiligte
Im Projekt INTIA arbeiten Wissenschaftler:innen, Fachkräfte der Sozialen Arbeit, (Forschungs-)Einrichtungen und Betroffene eng zusammen.
Projekt-Team
Die Menschen im INTIA Projekt-Team kommen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen:
- Professor:innen: Prof. Dr. lsabel Zorn (Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Schwerpunkte Digitale Medienbildung in der Sozialen Arbeit), Prof. Dr. Stefan Bente (Fakultät für lnformatik und lngenieurwissenschaften, Schwerpunkt Softwaretechnik), Prof. Birgit Mager (Fakultät für Kulturwissenschaften, Köln lnternational School of Design KISD, Schwerpunkt Service Design) und Prof. Dr. Christian Kohls (Fakultät for lnformatik und lngenieurwissenschaften, Schwerpunkt Soziotechnische Systeme).
- Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen: Hanna Thielmann, Carola Janda, Caroline Kortekaas, Eva Zurbrügg, Karsten Gareis und Tabea Mildenberger (Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften), Marc Schmidt, Dennis Wilk, Silke Wiegand und Jan Seidler (Fakultät für lnformatik und lngenieurwissenschaften) sowie Janina Rösch (Köln lnternational School of Design KISD).
- Hilfskräfte: Miriam Hafki, Alena Schmier und Johannes Jülich (Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften), Sophia Johannsen (Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften) sowie Maxime Ridzewski, Lisa Blömeke und Duane Meurer (Köln lnternational School of Design KISD)
Stefan Bente
INFORMATIK
Birgit Mager
SERVICE DESIGN
Christian Kohls
SOZIOTECHNIK
Praxispartner
Drei Wissenschaftspraxis-Partnerschaften (kurz WPKs) bestehen seit Beginn des Projekts. In den Einrichtungen dieser Partner:innen führte das Team Praxis-Einsätze durch und arbeitete gemeinsam an Forschungsfragen:
Diakonie Michaelshoven
Die Diakonie Michaelshoven setzt sich für soziale Belange ein. In über 200 Einrichtungen begleiten, fördern und betreuen die Mitarbeitenden viele Menschen.
WebsiteEvangelische Jugendhilfe Godesheim
Die Evangelische Jugendhilfe Godesheim ist ein Jugendhilfeverbund. Sie ist in der Kinder-, Jugend-, Behinderten- und Gesundheitshilfe tätig.
WebsiteFachstelle für Jugendmedienkultur (FJMK)
Die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW unterstützt Bildungseinrichtungen und Institutionen und hilft bei der Gestaltung der medienpädagogischen Arbeit.
WebsiteFachbeirat
Der Fachbeirat unterstützt und berät das Forschungs-Projekt mit der Expertise seiner Mitglieder:
Dr. Tom Bieling (HAW Hamburg
)
Prof. Dr. Ingo Bosse (Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
)
Dr. Julius Deutsch (Kommhelp e.V.
)
Fabian Hesterberg (Institut für Inklusive Bildung NRW
)
Prof. Dr. Heidi Schelhowe † (FabLab Uni Bremen
)
Gerhard Seiler (iRights.Lab GmbH
)
Bernhard Spelten (PIKSL
)
Finanzielle Förderung
Das Forschungs-Projekt INTIA wird von 2019 bis 2023 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert. Die Förderung ist Teil der Fördermaßnahme „Lebensqualität durch soziale Innovationen“ (FH Sozial). Das Projekt heißt „Inklusive Entwicklung von Methoden und Technologien für digitale Hilfen zur Alltagsbewältigung in der Behinderten- und Erziehungshilfe (INTIA)“ und ist unter dem Förderkennzeichen 13FH534SX7 im Förderkatalog des Bundes zu finden.
BMBF
BMBF steht für „Bundesminsterium für Bildung und Forschung“. Das Ministerium ist eine Einrichtung der deutschen Regierung. Jedes Jahr hat das BMBF Geld zur Verfügung, mit dem es Projekte zum Thema Bildung und Forschung unterstützt.